Hannah Arendt: ... und trotzdem anfangen können!
|
SCHLAGLICHT "Zukunft" am Dienstag, den 31. Mai, von 19:00 bis 20:30 Uhr (online) mit Angelika Sandtmann
|

Was eigentlich ermöglicht es dem Menschen, Neues zu beginnen? Oder andersherum gefragt: Was kann ihn daran hindern?
Mit dem Rätsel des Anfangs hat sich die politische Denkerin Hannah Arendt (1906 -1975) von verschiedenen Seiten – philosophisch ebenso wie politisch – auseinandergesetzt. Sie kommt zu einem erstaunlichen Ergebnis: Das menschliche Vermögen, einen Neuanfang zu setzen, werde untergraben nicht nur durch die Praxis totaler Herrschaft, die nur noch absolut Voraussehbares zulasse, sondern bereits durch ein Denken in Kausalitäten. Arendt sprach in diesem Zusammenhang auch von der Tyrannei der Vernunft, ohne jedoch damit einer Irrationalität das Wort reden zu wollen.
Dass es dennoch möglich ist, sich aus solchen Zwängen zu befreien, hat Arendt in ihren Werken beschrieben und auch in ihrem Leben als deutsche Jüdin im 20. Jahrhundert bewiesen. Die Regisseurin Margarethe von Trotta bezeichnete sie treffend als „Königin des Neuanfangs im Angesicht der Abgründe“.
Ihre Feststellung über das Denken in Kausalitäten kann zunächst verwundern. Kausales Denken ist doch eine bedeutende Errungenschaft, der wir unser modernes Leben und Denken mit seinen technischen Leistungen verdanken. Kann man denn überhaupt ohne Kausalität denken? Und kann man der Tyrannei der Vernunft entkommen, ohne in eine andere Tyrannei, jene des Irrationalen, zu geraten?
Die Gesichtspunkte, die Hannah Arendt hierzu entwickelt hat, werden an diesem Abend auf der Grundlage von Textauszügen aus ihrem Werk ans Licht geholt.
|
|
|
|
|