Die SCHLAGLICHT-Reihe zu Günther Anders wird auch in 2021 fortgeführt. Was hat Sie dazu bewegt, weitere Termine zu diesem Themenkomplex anzubieten?
Günther Anders geht seine Frage, wie sich der Mensch im Zeitalter der Technokratie verändert, von recht verschiedenen Perspektiven aus an. Je mehr Perspektiven betrachtet werden, desto mehr Zusammenhänge erschließen sich. Da gibt es einfach noch viel zu entdecken. Der zweite Band seines Hauptwerks "Die Antiquiertheit des Menschen" bietet dazu eine ganze Menge Essays, die bestimmte Aspekte besonders beleuchten, sei es die Bedeutung der Massenmedien, die Dominanz der Bilder, die Arbeitsteilung, das Verhältnis von Privatheit und Öffentlichkeit usw. Sie werfen alle von unterschiedlicher Warte Licht auf die Frage, was für ein Verhältnis der Mensch dadurch zu sich selbst, zu den Mitmenschen und zur Welt einnimmt.
Worin besteht für Sie der besondere Vorteil des Formats “SCHLAGLICHT”?
Es verbindet Einmaligkeit mit Kontinuität. Da es jedes Mal einen thematischen Neueinstieg gibt, können Interessierte auch nur an einem bzw. verschiedenen einzelnen Schlaglichtern teilnehmen, ohne dabei einen Anschluss verpasst zu haben. Zugleich macht die kontinuierliche Teilnahme Sinn, da die behandelten Themen in einem Zusammenhang stehen und sich wechselseitig erhellen. Das Format SCHLAGLICHT hat gegenüber einem klassischen kontinuierlichen Arbeitskreis in gewisser Weise mehr Frische.
Was können Teilnehmer von Ihrer SCHLAGLICHT-Veranstaltungen zu Günther Anders erwarten?
Für jedes Schlaglicht stelle ich eine kleine, überschaubare Sammlung von Textauszügen aus einem Essay von Anders zusammen, die ich den angemeldeten Teilnehmern vorher zukommen lasse. Für die nächsten Schlaglichter stammen die Auszüge aus "Die Antiquiertheit der Wirklichkeit" bzw. "Die Antiquiertheit der Freiheit". Auf der Grundlage dieser Texte kommen wir ins Gespräch über den Gedankengang und die darin beschriebenen Beobachtungen. Ich stelle ggf. ergänzende Bezüge zu weiteren Gedanken und Beobachtungen von Anders her. Insgesamt geht es nicht nur um eine Auslegung seiner Texte. Vielmehr sollen seine Beschreibungen Anlass sein, unsere Gegenwart besser zu verstehen.
Nächstes SCHLAGLICHT zu Günther Anders: 27. Januar 2021.
Mit einem Klick auf den folgenden Button gelangen Sie zu unserem Veranstaltungsangebot im Überblick. Darunter auch SCHLAGLICHTER zu Hanna Arendt und Heraklit von Ephesos: