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Elias Canetti: Die Zukunftskraft in „Wortanfällen“

Dienstag, der 21.06.2022, 19:00 bis 20:30 Uhr

mit Angelika Sandtmann || online

Anmeldeschluss

17. Juni. Anmeldung über das Onlineformular unten.

SCHLAGLICHT mit

Was treibt Menschen an, sich in herausfordernden Zeiten nicht entmutigen zu lassen? Aus welchen Quellen schöpfen sie? Eine dieser Quellen beschreibt der Schriftsteller und Literatur-Nobelpreisträger Elias Canetti (1905 – 1994). Er bewegte sich von Kindheit an entsprechend seiner verschiedenen Aufenthaltsorte in Europa in einem multikulturellen Milieu zwischen den Sprachen Ladino (die traditionelle Sprache der sephardischen Juden im ehemaligen Osmanischen Reich), Bulgarisch, Türkisch, Englisch, Französisch und Deutsch. Die deutsche Sprache, die er „erst“ – wie er selbst schreibt – mit acht Jahren erlernt hatte, wurde jene Sprache, in der er alle seine schriftstellerischen Werke verfasste. Welche Besonderheit es für ihn mit dieser Sprache auf sich hatte, schilderte er 1969 in einer Ansprache vor der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Dort berichtete er von „Wortanfällen“, die ihn damals im englischen Exil während des zweiten Weltkriegs überkamen und über die er damals mit niemandem sprach: Immer wieder drängten sich ihm in seinem Zuhause deutsche Worte auf, die er seitenweise aufschrieb, ohne dass sie inhaltlich in einem Zusammenhang mit dem standen, woran er gerade arbeitete. Inwiefern sich darin Zukunftskraft zeigt, soll an der Lektüre dieser kurzen Ansprache näher betrachtet werden.

„Zukunft“ (Allgemeines zur Reihe)

Wie offen ist unsere Zukunft? Angesichts zunehmender Bedrohungen, die aus verschiedenen Richtungen (Geopolitik, Klima, Gesundheit u.a.) heute gleichzeitig und beschleunigt auf uns zukommen, macht sich allenthalben ein Gefühl der Überforderung und Ausweglosigkeit breit, das dabei ist, sich in blanke Angst vor jeglicher Zukunft umzuwandeln.

Die naheliegende Frage einer akuten Krisenbewältigung enthebt uns nicht der anderen Frage, wie es zu dieser Mehrfachbedrohung kommen konnte. Ist vielleicht schon die Art des Denkens, der wir uns seit Jahrzehnten hingeben, unangemessen oder sogar kontraproduktiv?

Diese Frage steht im Zentrum der SCHLAGLICHT-Reihe „Zukunft“. Dazu sollen die Denkansätze von Menschen in den Blick genommen werden, die sich im Zeitgeschehen wach bewegen/bewegt haben und dabei teilweise schon seit Mitte des 20. Jahrhunderts entsprechende Beobachtungen gemacht haben.

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Die SCHLAGLICHT-Abende setzen thematisch jeweils neu ein und können daher auch einzeln besucht werden. Die Textgrundlagen werden den angemeldeten Teilnehmenden als PDF-Datei zur Verfügung gestellt.

Informationen

Cover für eine Online-Veranstaltung

Art der Veranstaltung: Der SCHLAGLICHT-Abend wird als Onlineveranstaltung angeboten. Mittels BigBlueButton (Open Source) werden alle Teilnehmer miteinander verbunden sein.

Kostenbeitrag: Höhe nach eigener Einschätzung. Studierende frei.

Alle weiteren Informationen folgen mit der Anmeldebestätigung.

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